Corona treibt uns hinaus, in die Wälder, Felder und Wiesen. Nicht nur die Privatmenschen, sondern auch die Künstler sind gezwungen sich neue Frei-Räume zu suchen. Für Tanz und Darstellende Künste gibt es kaum noch Platz zum existieren. Proben spielen sich hinter den Kulissen ab, ohne in einer öffentlichen Aufführung zu münden. Es herrschen starke Einschränkungen und Hygienebedingungen, die es schwer, manchmal unmöglich machen, Tanzstücke, wie sie vorher waren, zu konzipieren, zu entwickeln oder aufzuführen. Manche Kunstsparten gehen buchstäblich "vor die Hunde". Wie z.B. das hochinteressante Gebiet der Contact Improvisation, welches sich seit den 70er Jahren fortlaufend in Entwicklung befand, ein offenes Feld der stetigen Recherche und Spekulation und wertfreie Schnittstelle zwischen professionellem und Laien-Tanz. Der Tänzer ist nun gezwungen sich zu testen, zu impfen, Antikörper zu bilden und der Raum für Bewegung und Kreativität schrumpft.
Die Digitalisierung bietet zwar eine Chance in der Öffentlichkeit präsent zu bleiben, doch ist die Reizüberflutung durch Bildschirme, Emails, Nachrichten derart enorm, dass die Menschen immer mehr in den Wald flüchten. Die Natur bietet uns rückhaltlos immer noch Zuflucht und Heilung und empfängt uns in ihrem absolutem sich stetig wandelnden Seins-Zustand.
So auch die Tänzer. Wo kann er freier sein, als zwischen Erde, Blättern, Blumen und Bäumen, wenn die Sonne kitzelt und der Wind die Haare verweht.
Ist das die neue Perspektive des Tanzes? Aufführungsorte an der frischen Luft, auf Feldern und Wiesen, ohne Bühnenlicht, Scheinwerfer, Tanzboden und Vorhängen?
Es entsteht aus der Perspektivlosigkeit Flexibilität und die Öffnung zu etwas Neuem hin, doch wollen wir unsere Theater und Aufführungsstätten wirklich missen?
Tanz:
Miriam Markl
Crystal Schüttler
Kamera und Fotos:
Zoe Zahra Corro Schüttler
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